Aphorismen

"Leben ist das Verwandeln der Zeit in Eigentümlichkeit."
 
"Alles, was Menschlichkeit ersetzt, ist belanglos."

"Eigentlich und Vielleicht sind die Präpositionen von Unwilligkeit und Unfähigkeit."

"Zeitlosigkeit ist die Vereinigung von Gewissheit und Beständigkeit."

"Zeitlosigkeit, die erkannt wird, hat ihren Gehalt in der Erkenntnis selbst."

"Menschen können nur so gut sein, wie es ihre innere Stärke zulässt; schlechte Menschen sind also schwache Menschen."

"Zu dem Zeigen eines wahren Gesichtes gehört auch immer die abgenommene Maske, die bedeutungsvoll und mahnend neben dem Spiegel liegt."

"Kunst ist der Wegweiser zur Grenze zwischen Realität und Phantasie - ihre Bewusstwerdung die sichtbare Unüberwindbarkeit dieser Grenze."

"Erfahrung führt dazu, dass uns Erkenntnis erhellt, statt uns zu verblenden."

"Wir leben in Zeiten, in denen Bäckermeister nach dem üppigen Zuckerguss schreien, aber längst nicht mehr wissen, wie ein Backofen funktioniert."

"Sehnsucht ist nicht Abwesenheit von Erfüllung; sie ist viel mehr der gefühlte, stetige Zweifel, ob Erfüllung überhaupt existiert."
 
"Naivität ist die natürlichste Form der Neugier."
 
"Menschen, die sich mit Oberflächlichkeiten beschäftigen, haben Angst vor einer tieferen Wahrheit - oder wissen nicht, wo diese verborgen liegt."
 
"Eine Erkenntnis ist ein Prozess - den Moment ihrer Bewusstwerdung nennt man Existenz."
 
"Lieblichkeit ist immer unwirklich - die Unwirklichkeit ist niemals lieblich."
 
“Puzzleteile sind ohne eine Ahnung eines Gesamtbildes wertlos. Noch wertloser sind sie ohne weitere Puzzleteile.”
 
“Das Nicht-Perfekte macht das Perfekte erst perfekt.”
 
“Das Schlichte ist vielsagend für den, der etwas zu sagen hat.”
 
"Unsere Zeit zeichnet sich dadurch aus, dass Materialismus und Realismus identisch zu sein scheinen."
 
“Macht wird erst dann zur Macht, wenn Unwissenheit zur Unmündigkeit wird und die Beherrschten nicht mehr merken, dass sie beherrscht werden.”
 
“Die Fragen nach dem eigenen Antrieb sind manchmal recht leicht zu beantworten. Ihre Ergründung ist eine Lebensaufgabe.”
 
“Erfahrungen dienen dazu, dem Menschen das Inventar zu geben, um zum Interpreten seines eigenen Schicksals zu werden.”
 
“Heimkehr ist die Umkehr von dem, was uns durch uns Selbst von den Wesentlichkeiten entfremdet.”
 
“Unmündigkeit ist das freiwillige Abgeben der Freiheit an Dritte, die Suggerieren wollen, dass sich die Verantwortung für das eigene Denken delegieren lässt.”
 
“Meine Freiheit beginnt dort, wo es notwendig ist, das Erkennen der Freiheit des Anderen wieder wollen zu können.”
 
“Der Blinde, der vom Licht redet, ist ein Dummschwätzer. Der Blinde, der von Farben redet, ist ein Prediger. Der Blinde, der das Malen lehren will, hat das Zeug zum Politiker.”
 
“Die Tretmühle des Alltags lässt uns für etwas Verglühen für das wir nie Brennen würden.”
 
“Wäre das Leben ein Wunschkonzert, dann würden wir in unserer eigenen Kakophonie verrückt werden.”
 
“Ein qualitativ hochwertiger Aphorismus benötigt keinen Kontext.”
 
“Das Beackern von Leitmotiven geschieht selten auf fruchtbarem Boden.”
 
“Ein Mensch, für den ein Sonnenaufgang nicht mehr etwas unsäglich wundervolles ist, ist innerlich tot.”
 
“Überzeugungen haben nur dann ihren Wert, wenn sie jederzeit durch Bessere abgelöst werden können.”
 
“Die besseren Überzeugungen erkennt man an ihrem Beitrag zur eigenen inneren Ruhe.”
 
“Ein guter Autor selektiert seine Leserschaft schon mit dem Titel seines Machwerkes.”
 
“Die eigene Wesentlichkeit findet sich nicht in der Kombination von Zahlen auf einer Fernbedienung und schon gar nicht in der Ergötzung an der Behäbigkeit von Mitmenschen.”
 
“Die Entstehung eines ´Big Brother´ im orwellschen Sinne ist wie die Suche eines Netzes nach einer dicken Spinne - ein Netz sucht nicht, die Spinne gibt es vielleicht trotzdem.”
 
“Letztendlich zählt aber immer nur das Ergebnis, niemals die Absicht.”
 
“Die Funktion des Menschen ist das Miteinander, ihre Bedeutung ist das Füreinander.”
 
“Liebe ist höchste Abstraktion und tiefste Individualität zugleich.”
 
“Wer der Möglichkeit die Möglichkeit nimmt, der nimmt der Sehnsucht die Erfüllung.”
 
“Der Ton macht nicht die Musik. Der Ton ist die Musik.”
 
“Erkenntnis ist die Synthese aus Erwartung und Enttäuschung.”
 
“Hermann Hesse ist der beste Kompromiss zwischen Unterhaltung und Tiefgründigkeit.”
 
“Alle Menschen, die man für austauschbar hält, werden nicht da sein, wenn man sie braucht.”
 
“Selbst der schlimmste Zynismus ist leichter zu ertragen, als jede geheuchelte Fürsorge.”
 
“Der Zynismus ist immer das, was das Vakuum zwischen Würde und Profit füllt.”
 
“Ein stiller Mensch wird immer Probleme haben, sich Gehör zu verschaffen.”
 
“Jede Anwendung von Zynismus lehrt uns, dass in ihm ein Verweis auf ein konkretes Missverhältnis steckt, welches aufgelöst werden muss, sich aber nicht konkret benennen lässt oder benennen lassen will.”
 
“Lieben ist das Erkennen des Lebens.”
 
“Die praktische Freiheit ist die reflektierte Vielfalt.”
 
“Freiheit definiert uns, wenn sie in allen Nuancen gedacht wird und sich ihre Widersprüche in Vielfalt ordnen.”
 
“Sich mit Blicken verstehen zu können, setzt ein Herz voraus, dass diese Blicke aufnehmen kann.”
 
“Wann immer sich die Gewissheit durchsetzt, werden wir die Unsicherheit zuvor vergessen haben.”
 
“Es ist ein Klischee, dass ein Philosoph näher bei den Antworten sei, als bei den Fragen.”
 
“Jeder Visionär ist erstmal ein Schwätzer. Denn es fehlen die Referenzen auf bereits verwirklichte Visionen.”
 
“Das Gewissen ist die einzige formlose Instanz, der wir bewusst sind und die sich, wenn vorhanden, ungefragt in elementare Denkprozesse einschalten wird. Immer und zu jederzeit.”
 
“Für den Selbstverlorenen hat der innere Kompass in etwa dieselbe Bedeutung, wie für den Alkoholiker der Korken einer Weinflasche.”
 
“Der Satz ‚Harte Zeiten für Romantiker‘ ist nicht neu - neu ist nur die Schwierigkeit, sich an die Tatsache zu gewöhnen, dass keine besseren Zeiten kommen werden.”
 
“Freiheit ist immer auch das Ignorieren eines möglichen, äußeren Zwangs.”
 
“Man sollte in seinem Leben denjenigen Menschen, die man verachtet, nicht noch mehr Platz durch noch mehr Verachtung einräumen.”
 
“Die Masse hat ein Problem mit der Nachhaltigkeit. Die Masse ist ein Problem der Nachhaltigkeit.”
 
“Das nachhaltigste Plädoyer eines Idealisten für sein Wesen ist sein Schweigen in einer Offensichtlichkeit.”
 
“Der richtige Weg zeigt sich in der Fähigkeit, den Tellerrand sehen zu können, ihn aber nicht einkreisen zu wollen.”