8. November 2016

Auf meiner Insel 78

DSC_1340

Auch heute gibt es wieder drei Fotos aus meinen Grau-Filter Versuchen. Das richtig gute Foto ist mir noch nicht gelungen. Das liegt nicht so sehr an den Kamera-Einstellungen sondern an einer Erkenntnis, die sich tatsächlich erst durch viel Ausprobieren offenbart. Graufilter ist nicht gleich Graufilter. Wenn Sie das Beispielbild oben anklicken und in flickr mit einem weiteren Klick vergrößern, dann erkennen Sie eine Schwachstelle. Diese Schwachstelle findet sich in allen meinen Fotos, die ansonsten von den Einstellungen her schon genau dem entsprechen, was ich als Endergebnis haben will.

Der vordere Teil ist schön scharf. Hierhin hat das Objektiv fokussiert. Nach hinten hinaus werden die Elemente unscharf. Die Unschärfe des Wassers scheint sich auf die hinteren Holzpfähle des Wellenbrechers zu übertragen. Das Bild ist also ungleichmäßig scharf. Wäre das ein Wackler, was bei 30 Sekunden Belichtungszeit natürlich möglich wäre, dann wäre alles unscharf. So sind es immer nur Teile des Bildes.

Der Grund sind meine Graufilter in Kombination mit einem Zoomobjektiv. Da zeigen sich dann sehr wohl Schwächen des Tamron Objektivs aber auch der Graufilter Technik, die ich gewählt habe. Meine Graufilter werden als Scheiben, drei an der Zahl, in einer Vorrichtung vor das Objektiv eingeschoben. Zwischen den einzelnen Scheiben ist genug Platz für Schmutzpartikel und Kondenswasser. Wenn die Scheiben auch nur minimal beschlagen, was sich nicht vermweiden lässt, dann wirkt sich das natürlich bei hohen Belichtungszeiten sofort aus. Es gibt also einen qualitativen Unterschied zwischen diesen Graufiltern, die ich nutze und solchen als Konkurrenzprodukt. Der Preisunterschied hat also wirklich einen Grund. Graufilter übereinander zu schrauben, wenn sie ein weiteres Außengewinde für einen zweiten oder dritten Filter haben, würde dieses Problem lösen. Aber solche Filter sind teuer.

Mir ist also noch kein Foto mit Poster-Charakter geglückt. Das beste Graufilter Foto soll nämlich ein großformatiges Bild in meiner Wohnung ersetzen. Das geht aber nur bei entsprechender Qualität.

Die Lösung für diesen Urlaub liegt auf der Hand: Weg mit den Graufiltern und die blaue Stunde der Abenddämmerung nutzen! Es gibt einen kleinen Zeitrahmen und vielleicht 15-20 Minuten, in dem man auf die Graufilter gänzlich verzichten könnte. Wenn es morgen ähnliches Wetter gibt – saukalt, aber kein Regen und der Wind hält sich in Grenzen – dann werde ich ganz klassisch mit dem Standardobjektiv erneut diese Fotos versuchen.

Sonst gibt es nicht viel zu erzählen. Bei Tageslicht laufe ich hier durch den Hafen, an der Südspitze entlang, bis hin zu den Bohlenwegen, immer mit dem Stativ in der Hand und jage dem ultimativen Foto nach. Ich geniesse die Ruhe und gehe alles langsam an. Den Inselbäcker hier sollte man einsperren. Er ist verantwortlich dafür, dass mein ansonsten perfekter Luxuskörper außer Form geraten könnte. Der macht Croissants mit Schokolade (gibt es überall, nichts besonderes), füllt sie aber mit einer Vanillecreme und außen herum Marzipan. Zwei Stück davon und den obligatorischen Beutel Mandarinchen am Tag - ich verwöhne mich selbst.

Abends wird weiter geschrieben – mein Protagonist hat gerade entscheidend dazu beigetragen, dass der Mord an der Prostituierten Rosemarie Nitribitt niemals aufgeklärt wird … .

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