11. September 2016

Tiefenschärfe

Recherchen, wie ich sie vor einigen Wochen ja abgeschlossen hatte, sind für den Plot der Handlung eines Buches unerlässlich. Das war bei AMOR SIMPLEX so, aber auch bei vielen kürzeren Geschichten wie etwa ZEITLOSER ENGEL zu der ich nahezu alles gelesen hatte, was ich über Sophie Scholl in Erfahrung bringen konnte. Dder DAS GANZE HERZ in dem es um die Liebesbeziehung zwischen dem Schriftsteller Erich Maria Remarque und Marlene Dietrich ging (und über viel mehr darüber hinaus).

Die Recherchen zu meinem nächsten Buch hatte ich ja hier in aller Ausführlichkeit dargelegt. Nachdem ich mich in den letzten Wochen etwas mehr meinen code-is-poetry Projekten gewidmet habe, habe ich jetzt angefangen, die ersten längeren Passagen zu schreiben. Ich habe bewusst eine Phase eingelegt, in der ich die Eindrücke habe sacken lassen. Die großen Zusammenhänge, die hängen geblieben sind, sind sowieso wichtig. Aber spannend dürfte sein, welche Kleinigkeiten der Recherchen jetzt ihren Weg in diese Geschichte finden werden. 

Dorfpoet at work.

Allein um alle Fakten und Zusammenhänge auszukleiden und in Prosa zu setzen, werden diese Passagen ziemlich umfangreich sein. Das Format werden einzelne Kapitel sein, die den Leser zu ständigen Zeitsprüngen mitnimmt. Was zunächst schwierig erscheinen mag wird aber ganz schnell zu einem roten Faden werden. Das Problem ist ein ganz anderes.

Ich muss den Leser einerseits abholen, d.h. ich kann nicht voraussetzen, dass jeder Leser weiß, was mit dem Datum 2. Juni in der Deutschen Geschichte verbunden wird. Andererseits darf der Text nicht schulmeisterlich rüberkommen, sondern die Fakten müssen in die Biographie der einzigen Person, die ich erfunden habe, hineingelegt werden. Das wiederum führt zu einer Ausuferung der Thematik an sich. Denn so vielfältig die Fakten der Nachkriegszeit sind, so vielfältig und dramatisch muss dann ja auch diese Biographie sein. Die Handlung muss daher extrem dicht sein. Es passiert sehr viel in den ersten Kapiteln, es ist alles wichtig, was passiert und neben der Schwierigkeit, diese Dichte während des Schreibens durchzuhalten ist die Bewahrung des Überblicks für mich selbst. 

Die ersten beiden Novemberwochen stehen ganz im Zeichen dieses Textes. Und auch wenn ich jetzt loslege, wird es noch sehr lange dauern, bis etwas Fertiges dabei herauskommt. In diesem Jahr wird das definitiv nichts mehr. Dieses Jahr wird es nur noch die längst überfällige eBook Ausgabe von AMOR SIMPLEX geben.

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